Europäischer Umweltpreis
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Der Europäische Umweltpreis für Unternehmen (auch „European Business Awards for the Environment“) ist ein seit 1990 von der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Union in zweijährlichem Turnus verliehener Wirtschaftspreis.[1]
Inhaltsverzeichnis
1 Zielsetzung
2 Ausgestaltung
3 Verfahren
4 Preisträger
4.1 2012
4.2 2010
4.3 2008
4.4 2006
4.5 1990[10]
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
Zielsetzung |
Eingeführt wurde der Wettbewerb zur Würdigung von Unternehmen, die Innovation, ökonomische Realisierbarkeit und Umweltangelegenheiten in beispielhafter Weise zusammenbringen.[1]
Ausgestaltung |
Der Europäische Umweltpreis für Unternehmen wird in fünf Kategorien vergeben[2]:
- der „Management-Preis für Nachhaltige Entwicklung“ für Unternehmen, deren Umweltleistung durch ihr Management dauerhaft und messbar verbessert wird
- der „Produkt-Preis für Nachhaltige Entwicklung“ für die Entwicklung eines neuen Produkts oder einer neuen Dienstleistung, das/die einen besonderen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leistet
- der „Preis für Verfahren der Nachhaltigen Entwicklung“ für die Entwicklung neuer umweltfreundlicher Produktionstechniken und -verfahren
- der „Preis für internationale Zusammenarbeit und Nachhaltige Entwicklung“ für internationale Partnerschaften, die zum Umweltschutz, zum Wirtschaftswachstum und zur sozialen Gerechtigkeit in einem Entwicklungs- oder Schwellenland beitragen
- der "Preis für Biodiversität" für ein Projekt zum Erhalt der Biodiversität und der Unterstützung von Ökosystemen
Die Kategorie Biodiversität wurde erst 2012 eingeführt.
Verfahren |
Unternehmen, die sich beim europäischen Wettbewerb bewerben möchten, müssen sich zuvor bei den nationalen Programmen erfolgreich durchgesetzt haben. In Deutschland qualifizieren sich die Sieger des Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) für die European Business Awards for the Environment.[3] Die Sieger der European Business Awards for the Environment werden von einem unabhängigen Ausschuss ausgewählt, der sich aus Umweltexperten aus Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Nichtregierungsorganisationen sowie Hochschulen und Medien zusammensetzt.[4]
Preisträger |
2012 |
- Produkte
- Aquamarine Power (Großbritannien) für das "Oyster"-System zur Gewinnung von Elektrizität aus Wellenenergie[5]
- Verfahren
Umicore (Belgien) für das erste Verfahren zum Recycling von Li-Ionen- und NiMH-Batterien[5]
- Management
Marks & Spencer (Großbritannien) für das "Plan A - Doing the Right Thing"-Programm, welches alle Aktivitäten der Firma nachhaltig gestalten soll[5]
- Internationale Zusammenarbeit
- INENSUS GmbH (Deutschland) für die Mikroenergiewirtschaft, eine privatwirtschaftlich organisierte Stromversorgung ländlicher Regionen Afrikas basierend auf erneuerbaren Energien[5]
- Biodiversität
- Slovenské elektrárne, a.s. für das "Energy for Nature"-Projekt, welches Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und zur Stabilisierung der Biodiversität umfasst[5]
2010 |
- Produkte
- EnergyICT (Belgien) für die Einführung eines Energiekontrollsystems (EIServer) für Gebäude, welches 20 % Energieeinsparung in den Filialen des britischen Einzelhändlers Tesco ermöglichte[6]
- Verfahren
- Zenergy Power GmbH und Bültmann GmbH (Deutschland) für die Nutzung von Supraleitern für die Magnetblockerwärmung, mit der 50 % Energieeinsparung möglich sind[6]
- Management
The Findus Group (Großbritannien) für ein Langzeitprojekt zur Unterstützung nachhaltiger Fischerei[6]
- Internationale Zusammenarbeit
Ferrovial (Spanien) für das "Maji ni Uhai"-Projekt zur Wasserversorgung der Bevölkerung der Serengeti in Tansania[6]
2008 |
Aus 125 Unternehmen, die sich bewarben, hat die Jury 2008 elf Finalisten ausgewählt.[7] Die Preisträger wurden nach gängiger Praxis auf einer Feier im Rahmen der jährlichen Grünen Woche in Brüssel vom EU-Umwelt-Kommissar Stavros Dimas der Öffentlichkeit präsentiert.[8]
- Produkte
- ertex-solar GmbH (Österreich) für Photovoltaikzellen mit einer speziellen Sicherheitsglastechnik
- Verfahren
Choren Industries GmbH (Deutschland) für ein neuartiges thermochemisches Verfahren zur Herstellung von synthetischem Kraftstoff aus Biomasse. Den zweiten Platz belegte die Bayer AG (Deutschland) für eine Technologie, bei der Gewinnung von Chlor aus Salzsäure mit 30 Prozent weniger Stromverbrauch auszukommen.
- Management
The Co-operative Group Ltd (Großbritannien) für stetige jährliche Messung von Schlüsselwerten im Umweltschutz
- Internationale Zusammenarbeit
- KIT (Royal Tropical Institute) Holding (Niederlande) zusammen mit der Mali BioCarburant SA, für die nachhaltige Biodiesel-Produktion in Mali. Die Windkraft Simonsfeld GmbH (Österreich) erhielt den zweiten Preis für ihr Projekt „EL SOL“ in Bolivien, bei dem den Einheimischen beigebracht wird, wie sie ihre eigenen Sonnenkollektoren für die Warmwassergewinnung bauen können.
2006 |
Es gab 139 Wettbewerber aus 23 Ländern.[9]
- Produkte
- Windsave Ltd (Großbritannien), für eine kompakte Windkraftanlage für Privathaushalte und Büros, die erneuerbare elektrische Energie direkt in das betreffende Stromnetz einspeist, und DTS OABE SL (Spanien), für einen umweltfreundlichen Insektizidlack, der in der städtischen Schädlingsbekämpfung verwendet werden kann. Der zweite Preis ging an die VA Tech Hydro GmbH & Co (Österreich) für ein innovatives Konzept zur Erzeugung von Strom aus Wasserkraft in vorhandenen Wehren oder Dämmen mittels maßgeschneiderter Generatoren und Turbinen.
- Verfahren
Volkswagen AG (Deutschland) für die Entwicklung eines industriellen Verfahrens zur Gewinnung verwertbarer Sekundärrohstoffe aus geschredderten Rückständen von Altfahrzeugen. Den zweiten Preis teilten sich die Fortum Power and Heat Oy (Finnland) für die Entwicklung einer kosteneffizienten Technologie zur Senkung der Stickoxidemissionen von Kraftwerken sowie die Ten Cate|Ten Cate Advanced Textiles BV und die Color Wings BV (Niederlande) für die Entwicklung einer digitalen Technologie zur genauen Tropfdosierung beim Bedrucken und Veredeln von Textilien, mit der Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit verbessert werden.
- Management
- Sotral SpA (Italien) für die Einführung eines Umweltkonzepts im Sektor Verpflegungslogistik, das die Verwendung innovativer Indikatoren für die Umweltleistung einschließt. Den zweiten Preis teilten sich die Aceria Compacta de Bizkaia SA (Spanien) für eine Reihe von Maßnahmen zum Umweltmanagement wie der Einrichtung von Systemen zur Überwachung der Umweltverschmutzung und die General Electric Hungary Ltd Light Source Factory (Ungarn), der weltweit größte Hersteller von Glühlampen, für die beispielhafte Umweltleistung ihrer Produktionsanlage.
- Internationale Zusammenarbeit
- iD-L inspired innovations (Niederlande) für ein Projekt zur Herstellung von Modeartikeln aus wiederverwerteten Plastiktragetaschen, in dem mehr als 50 Bedürftige aus den Slums der indischen StadtDelhi Beschäftigung finden und die YIT Rakennus Oy (Finnland) für den Bau einer Abwasserreinigungsanlage in der russischen Stadt Sankt Petersburg, ein wichtiger Beitrag zur Eindämmung der Umweltbelastung der Ostsee im Rahmen der ersten öffentlich-privaten Partnerschaft in Russland. Den zweiten Preis erhielt die BASF AG (Deutschland) für ein im Unternehmen entwickeltes Managementinstrument zur Feststellung der Möglichkeiten zur Verbesserung der Umwelteffizienz von Produkten und Verfahren.
1990[10] |
- Produkte
- Société Claude Blaizat, Frankreich für das Projekt: Zeoroll refrigeration system
- Verfahren
- BP Chemicals SNC, Frankreich für das Projekt: Low waste gas-phase process for production of high-density and linear low-density polyethylene
- Management
- Yamanouchi Ireland Company Limited, Irland fuer das Projekt: Comprehensive environmental protection system at a bulk pharmaceuticals manufacturing plant
- Internationale Zusammenarbeit
- Treco, Belgien für das Projekt: Treco energy systems/turbowinds
Weblinks |
ec.europa.eu/environment/awards Offizielle EU-Umweltpreis-Webpräsenz
Einzelnachweise |
↑ ab European Business Awards for the Environment: What is the EBAE?. Website der Europäischen Kommission, abgerufen am 15. Januar 2013
↑ European Business Awards for the Environment: Categories. Website der Europäischen Kommission, abgerufen am 15. Januar 2013
↑ IKU: Gute Gründe für die Teilnahme. Website des Innovationspreises für Klima und Umwelt IKU, abgerufen am 20. Oktober 2017.
↑ European Business Awards for the Environment: Evaluation Process. Website der Europäischen Kommission, abgerufen am 15. Januar 2013
↑ abcde European Business Awards for the Environment: Winners 2012. Website der Europäischen Kommission, abgerufen am 15. Januar 2013
↑ abcd European Business Awards for the Environment: Winners 2010. Website der Europäischen Kommission, abgerufen am 15. Januar 2013
↑ EU-Kommission: Sieger 2008 (engl.)
↑ Europäischer Umweltpreis 2008. Glocalist Daily News vom 11. Juni 2008
↑ europa.eu
↑ http://ec.europa.eu/environment/awards/winners_nominees_1990.html?panel=2 Abgerufen am 15. Januar 2014.